Vorschlag

Ramme einen Pfahl
in die dahinschießende Zeit.

Durch Deine Hand rinnt der Sand
und bildet Formlosigkeiten,
die sogleich auf Nimmerwiedersehen
in sich selbst einsinken:
vertanes Leben.

Was Du nicht erschaffst, du
bist es nicht. Dein Sein, die Gleichung
nur für Tätigsein: Wie will denn
wer nicht Treppen zimmert
über sich hinausgelangen?
Wie will heim zu sich selber finden,
der ohne Weggenossen?

Hinterlass mehr als nur die Spur
deiner Tatze, das Testament
ausgestorbener Bestien, davon die Welt
übergenug schon erblickt.

Ramme einen Pfahl ein. Ramme
einen einzigen, einen neuen Gedanken
als geheimes Denkmal
deiner einmaligen Gegenwart
in den Deich
gegen die Flut.


Günter Kunert


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